Sönke Andresen unterrichtet Drehbuch und Szenisches Schreiben an weiterführenden Schulen, Hochschulen und für private Träger (Goethe-Institut, Hamburg Media School HMS, Initiative PASCH u.a.).
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf offenen, kollaborativen Arbeitsmethoden wie Schreiben im Writers' Room oder Drehbücher als Vorlage für Impro-Filme und -Serien. Dabei profitiert er sowohl von seiner langjährigen Praxis als professioneller Drehbuch- und Theaterautor als auch von seiner Erfahrung als studierter Pädagoge und erfahrener Fortbildner in verschiedenen Fachbereichen.
Alle aufgeführten Workshops wären auch als Hybrid- oder reine Online-Veranstaltungen möglich.
AKTUELLES WORKSHOP-PROGRAMM 2024
Über den Workshop: Klassische Dreiaktstruktur nach Syd Field, Acht-Sequenzmodell, Heldenreise, die Story-Steps von John Vorhaus, 15 Beats von Blake Snyder: Ratgeber zum Thema Drehbuch-Struktur füllen inzwischen ganze Regalmeter. Oft wird der Eindruck erweckt, ein magisches Tool gefunden zu haben – eine Schablone, mit der sich Drehbücher fast wie von selbst schreiben. Doch ist es wirklich so einfach? Dieser Workshop gibt einen Überblick über die gängigen Strukturmodelle von der klassischen Dramentheorie bis heute. Die jeweiligen Modelle werden anhand konkreter Filmbeispiele und praktischer Übungen näher betrachtet und kritisch hinterfragt. Denn Form und Struktur sind zwar maßgeblich beim Drehbuchschreiben, Werkzeuge, wenn der Schreibprozess ins Stocken gerät und wichtig, um bei der Analyse eine gemeinsame Sprache zu sprechen – sie ersetzen aber keine Inspiration und Kreativität. Oder mit Robert McKee gesprochen: „Der Stoff, aus dem Storys gemacht werden, ist lebendig, aber nicht greifbar.“ Die Teilnehmenden entwickeln im kollaborativen Schreibphasen gemeinsam neue Stoffideen nach verschiedenen Strukturmodellen und/oder analysieren und diskutieren ihre eigenen Langfilmprojekte.
Umfang: Als ein- bis zweitägiger Sprinter oder mehrtägiges Seminar unter Einbeziehung der eigenen Drehbuchprojekte der Teilnehmenden.
Über den Workshop: Nicht nur Howard Hawks und Frank Capra haben es getan. Auch in Deutschland wird Improvisation als Methode in verschiedenen Film- und Serienproduktionen immer beliebter, wie zum Beispiel aktuell in JERKS oder den DISCOUNTERN. Doch heißt Impro wirklich Film ohne Drehbuch und macht Impro DrehbuchautorInnen auf längere Sicht überflüssig? Kann Storytelling ausschließlich am Set entstehen? Der Referent dieser Fortbildung hat selbst bei verschiedenen Impro-Projekten als Autor mitgearbeitet. Zusammen mit dem Regisseur Axel Ranisch realisierte er den Impro-Spielfilm ICH FÜHL MICH DISCO und zwei Impro-TATORTE für den SWR, außerdem war er Headautor der Zweiten Staffel der Impro-Comedyserie ANDERE ELTERN (Regie: Lutz Heineking). Aus eigener Erfahrung weiß er, dass Impro kein Selbstgänger ist und sehr viel Vorbereitung braucht. Die Rolle der AutorInnen wandelt sich komplett: Sie werden zu Showrunnern und Set-Dramaturgen und müssen sich viel mehr mit in den Drehprozess integrieren. Später ist schwer auszumachen, wer der eigentliche Urheber der Geschichte ist, was oft zu Konflikten führt. Anhand aktueller Filmbeispiele und Original-Drehbücher soll die Rolle von DrehbuchautorInnen in Impro-Projekten näher beleuchtet werden. Die Teilnehmenden entwerfen selbst eigene Impro-Szenen auf Basis ihrer eigenen Stoffideen, die sie in ersten praktischen Impro-Übungen selbst in Szene setzen.
Umfang: Als ein- bis zweitägiger Sprinter mit der Möglichkeit eines daran anschließenden Impro-Regie-Seminars.
Über den Workshop: In diesen bewegten Zeiten, in denen es eigentlich wenig zu lachen gibt, wird vermehrt nach Komödie und Comedy gesucht. Aber bedeutet Komödie wirklich nur Eskapismus und Zerstreuung? Steckt hinter gutem Humor nicht immer auch tiefes Drama und Zeitgeist? Und ist das, was so leicht daherkommt, auch wirklich so leicht herzustellen? „Komödie ist die Königsdisziplin“, das wusste schon Billy Wilder. Denn die Grenze zwischen gelungener Komik und vorhersehbarem Fremdschämen ist schmal. Oft geht es bei Humor um Geschmack, es ist zudem schwierig, in Drehbuchbesprechungen nüchtern zu diskutieren, was nun lustig ist oder nicht. Senderverantwortliche verstehen oft nicht den Unterschied zwischen Comedy, die eher auf die schnelle Pointe abzielt und Komödie, die trotzdem eine Figurenentwicklung und einen Spannungsbogen braucht. Doch das „Handwerk Humor“ (John Vorhaus) kann erlernt werden, und zwar mithilfe der richtigen Techniken. Der Dozent dieser Fortbildung war selbst Headautor der Comedyserie ANDERE ELTERN (TNT Comedy) und hat mehrere Drehbücher für verfilmte Fernseh- und Kinokomödien geschrieben. Teilnehmende erhalten Einblicke in verschiedene Formen der Comedy in Film, TV, Radio und auf der Bühne. Der Kurs beinhaltet zudem Übungen und Methoden, um humorvoll und pointiert zu schreiben.
Umfang: Als ein- bis zweitägiger Sprinter oder mehrtägiges Seminar unter Einbeziehung der eigenen Drehbuchprojekte der Teilnehmenden.
Über den Workshop: Nach der ersten Euphorie, in einem Drehbuchkurs oder -studium sein Debüt abgeschlossen zu haben, folgt oft die Ernüchterung. Denn solche Ausbildungen bilden die Teilnehmenden im besten Falle zu versierten AutorInnen aus, beim anschließenden Sprung ins „Kalte Wasser“ werden sie oft eingelassen. Und gibt es für Debütanten noch eine Vielzahl an Stoffbörsen und Förderungsmöglichkeiten, bleibt man/frau beim zweiten oder dritten Drehbuchprojekt dann auf sich alleingestellt. Hier setzt dieses Seminar an. Wie betreibe ich Akquise in einer Branche, in der die Hierarchien zwar sehr flach sind, der finale Zuschlag für ein Projekt aber umso schwieriger ist? Wie finde ich optimale PartnerInnen für meine Filmidee und baue mir eigene Netzwerke auf, wie gestalte ich mir meinen Alltag als Ich-Unternehmer/in? Anhand von konkreten Szenarien wird die eigene AutorInnenpersönlichkeit reflektiert und auf Präsentationstechniken und Stressmanagement eingegangen. Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über brancheninterne Live-Pitchings, Medienagenturen und Branchennetzwerke. Final werden sie auf Basis ihrer eigenen Projekte auf ein potenzielles mündliches Pitching vorbereitet.
Umfang: Als ein- bis zweitägiger Sprinter.
Über den Workshop: Auch wenn der große Serienboom gerade ein wenig abebbt – TV und Web bleiben prädestiniert für serielle Erzählformen. Durch die zunehmend non-lineare Nutzung von Bewegtbild werden Serien, Reihen oder Episoden daher weiterhin Hauptbeschäftigungsfelder für DrehbuchautorInnen sein. Doch wie begeistere ich mit einer eigenen Serienidee die verantwortlichen Redaktionen bei Sendern und Streamern? Wie komme ich von einer ersten Idee zu einer Storyworld mit packenden Charakteren und einem ersten Staffelbogen? In diesem Seminar soll den Teilnehmenden vermittelt werden, wie mitreißende Serien-Pitches geschrieben werden – von der Logline über die Serienwelt, Figurenbeschreibung bis hin zu Pilot und Staffelbogen. Es werden Tipps zur Akquise und ein Überblick über brancheninterne Live-Pitchings und Stoffbörsen gegeben (Seriencamp, European Filmmarket etc.), teilweise stellen Sender und Streamer bereits eigene Formatvorlagen und Einreich-Portale zur Verfügung. Final werden die Teilnehmenden auf Basis ihrer Serienideen auf ein potenzielles mündliches Pitching vorbereitet.
Umfang: Als ein- bis zweitägiger Sprinter oder mehrtägiges Seminar unter Einbeziehung der eigenen Serienideen der Teilnehmenden.
Über den Workshop: Landet ein Roman auf der Spiegel-Bestseller-Liste, wird sofort das Interesse von ProduzentInnen geweckt, die mit einer aussichtsreichen Verfilmung anknüpfen wollen. Doch mit einem spannenden oder erfolgreichen Roman hat man noch keinen Film, denn Prosa funktioniert ganz anders als visuelles Erzählen. DrehbuchautorInnen stehen vor dem Dilemma, eine neue Form zu finden und gleichzeitig respektvoll mit der Vorlage umzugehen. In diesem Workshop werden verschiedene aktuelle Romanadaptionen vorgestellt und diskutiert. Der Referent gibt dabei Einblick in seine eigenen Drehbuch-Adaptionen des Erfolgsromans DER PFAU von Isabel Bogdan (2023 im Verleih von Tobis in den deutschen Kinos) und NACKT ÜBER BERLIN von Axel Ranisch (als sechsteilige Serie 2023 für die ARD/ARTE). Die Teilnehmenden überprüfen aktuelle Romane im Hinblick auf ihre filmische Umsetzung und adaptieren in praktischen Übungen einzelne Szenen aus ausgewählten Prosawerken und/oder stellen ihre eigenen Langfilmprojekte zur Diskussion.
Umfang: Als ein- bis zweitägiger Sprinter.
Über den Workshop: Film bedeutet Teamwork. Vorbei die Zeit, in der AutorInnen einsam in ihrem Kämmerlein an ihren Büchern basteln. Ob in Zweier- oder Dreierteams, Schreib-Bürogemeinschaften oder in Co-Autorenschaft zusammen mit der Regie – die Möglichkeiten kollaborativen Schreibens sind vielfältig und ergeben sich oft aus den konkreten Produktionsbedingungen. Deutsche Erfolgsserien wie DARK oder BABYLON BERLIN werden mittlerweile nach amerikanischem Vorbild in Writers‘ Rooms entwickelt. Welche Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten kreative Arbeit im Team mit sich bringen, soll in diesem Workshop näher beleuchtet werden. Neben praktischen Übungen aus dem Bereich des Kreativen Schreibens und einem Exkurs zum Thema Kreative Gruppenprozesse werden in der Branche gängige kollaborative Arbeitsmethoden näher betrachtet und praktisch ausprobiert. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Arbeit im Writers‘ Room. Der Referent dieser Fortbildung hat selbst als Staff- und Headautor für verschiedene Serienproduktionen gearbeitet (SWR, TNT-Comedy, RTL+) und kennt die Vorteile, aber auch die Fallstricke dieser Form der kollaborativen Zusammenarbeit. Abschließend soll mit den Teilnehmenden dieses Workshops ein Serien-Writers‘-Room simuliert und erste Serien-Ideen entwickelt werden.
Umfang: Als ein- bis zweitägiger Sprinter oder mehrtägiges Seminar unter Einbeziehung der eigenen Serienideen der Teilnehmenden.
Über den Workshop: In diesem praxisorientierten Basis-Seminar soll das Grundwissen für angehende DrehbuchautorInnen vermittelt werden. Fortgeschrittene AutorInnen, LektorInnen und andere Filmschaffende erhalten die Möglichkeit, ihre Kenntnisse aufzufrischen. Die richtigen Techniken und Strukturmodelle sind neben Kreativität auch beim Drehbuchschreiben essenziell. Es werden die Grundlagen filmischen Erzählens behandelt. Das Drehbuchformat, und die wichtigsten Werkzeuge werden vorgestellt: Konfliktdramaturgie und Drei-Akt-Struktur, Heldenreise und Archetypen, horizontales und vertikales Erzählen, Spannung, Szenenbau, Charakterentwicklung und Dialogführung. Erweitert wird das Programm durch vielfältige Informationen zum Berufsbild „Drehbuchautor/in“, zum Verkauf von Filmstoffen und zu Präsentationsformen vom Pitch über das Exposee zum Treatment. Filmbeispiele und praktische Übungen runden das Seminar ab.
Umfang: Als ein- bis zweitägiger Sprinter oder mehrtägiges Seminar unter Einbeziehung der eigenen Drehbuchprojekte der Teilnehmenden.